Mischströmungen
Eine Mischströmung liegt vor, wenn die einzelnen Phasen eine homogene Mischung bilden. Bewegen sich die so gemischten Phasen ohne Schlupf, d.h. ohne Geschwindigkeitsunterschied, können sie als ein homogenes Fluid beschrieben werden. Die einzelnen Phasen werden bei diesem Ansatz also zu einem einzigen Fluid zusammengefasst. Das so gewonnene Ersatzfluid repräsentiert die Eigenschaften des Phasengemisches. Ein Austausch von Impuls, Energie oder auch ein Massentransport zwischen den Phasen erfolgt durch ein makroskopisches Modell. Der Massentransport entspricht dabei einer Verdampfung oder Kondensation. Die zugehörige latente Wärme ist entsprechend in der Energiegleichung berücksichtigt, entweder als Gleichgewichts- oder für schnell ablaufende Zustandsänderungen als Ungleichgewichtsmodell. Letzteres wird benötigt um beispielsweise unterkühltes Blasensieden zu modellieren.
Diese Homogene-Fluid Methode kann verwendet werden, wenn das volumetrische Verhältnis der einzelnen Phasen räumlich nur unbedeutend variiert. Dies gilt unter anderem für Dampf- und Staubströmungen, für Emulsionen oder für die Beschreibung von Kavitation. Allerdings ist die notwendige Bedingung, kein Schlupf, für diese Methode nicht immer erfüllt. Durch die Einführung eines Schlupfverhältnisses in die Formulierung können auch Mischströmungen betrachtet werden, die dieser Grundbedingung nicht ausreichend genügen.